Grüne Wiesen, verwunschene Alleen, Kaiserschmarrn und - bei guter Sicht - Alpenblick. Die Wanderung zur Ebersberger Alm hat einiges zu bieten! Und weil es hier so schön ist, gibt es diese Tour gleich im Doppelpack: eine kürzere Version, die mit jedem Kinderwagen machbar ist und eine längere, auf der es auch etwas holpriger wird.
Startpunkt und der erste Teil der Wanderung sind bei beiden Versionen identisch. Wir überlegen lediglich auf dem Rückweg, ob wir noch einen Schlenker dranhängen.
Startpunkt: Ortseingang Ebersberg, Münchener Straße
Die Parkplatzfrage ist hier nicht ganz einfach: direkt am Start der Tour in der Straße Zur Gass stehen eine Handvoll Parkbuchten zur Verfügung, allerdings nur für 3 Stunden mit Parkuhr. Wenn ihr die lange Version gehen und/oder einkehren wollt, wird das nicht reichen. Zudem sind die Parkplätze bei schönem Wetter selbst unter der Woche schnell belegt. Eine Alternative stellt der Parkplatz an der Straße kurz vor dem Ortseingang dar. Allerdings müsstet ihr hier außerorts die vielbefahrene Straße überqueren, was nicht ganz ungefährlich ist.
Sonn- und Feiertags könnt ihr das Auto kostenfrei auf dem großen Edeka Parkplatz gleich hinter dem Ortseingang abstellen. Dann ist auf dieser Tour aber sicher viel los. Unter der Woche ist wohl die Aßlkofenerstraße, direkt hinter dem Ortseingang rechts, oder eine andere Straße in diesem Wohngebiet die beste Alternative.
Variante 1: Wanderung zur Ebersberger Alm mit Kinderwagen
Länge: 7,3 km
Dauer: 1:50 h
Höhenmeter: 80 hm
Los geht’s in der Straße zur Gass, wo wir schon bald den gleichnamigen Gasthof erreichen. Die Straße führt uns nun Richtung Egglburger See. An dessen Spitze zweigen rechts und links Wege ab. Wir wählen den ersten kleinen Schotterweg nach rechts. Anfangs ist er etwas ausgewaschen, schon bald rollt der Kinderwagen aber völlig holperfrei über den feinen Kies.
Nun verläuft der Weg sehr idyllisch immer parallel zur Ebersberger Weiherkette.
Achtung: Ich vermute, dass man im Sommer hier unbedingt einen Mückenschutz für den Kinderwagen braucht! Anfang Mai waren die Mücken hier noch kein Problem. Schon bald erreichen wir den Klostersee inklusive Strandbad mit Spielplatz. Wer vor dem Aufstieg eine Abkühlen braucht, bekommt sie hier.
Danach geht es steil bergauf! Am Ende des Weges biegen wir scharf links und dann gleich wieder rechts ab. Die Straße vollzieht dann einen Bogen und bringt uns zur Heldenallee.
Nach dem Ersten Weltkrieg hatte die Stadt Ebersberg 84 gefallene Soldaten zu beklagen. Für jeden Toten wurde zwischen 1929 und 1937 eine Linde zwischen Klostersee und Ludwigshöhe gepflanzt. Jeder Baum trägt dabei eine Gedenktafel mit den Informationen des jeweiligen Soldaten - Name, Geburts- und Todestag, Rang, Einheit und Todesort. Die Gedenktafeln an den Bäumen sind dabei chronologisch nach dem Todesdatum angeordnet.
Ein bisschen beklemmend ist es schon, zwischen all diesen Gedenktafeln an einem wunderschönen Frühlingstag hindurchzuspazieren. Gerade wenn einem bewusst wird, dass die jüngsten der Gefallenen gerade einmal 17 Jahre alt waren.
Die Allee führt uns hinauf bis zur Ebersberger Alm, die sich perfekt für eine Pause eignet. Bei guter Sicht genießen wir von der Terrasse einen herrlichen Ausblick. Wer noch Kraft hat, kann vor dem Essen einen Abstecher zum Aussichtsturm unternehmen. Diesen empfehle ich aber nur mit sehr geländegängigem Kinderwagen oder ganz ohne Wagen, falls du in Begleitung unterwegs bist und jemand unten mit deinem Baby warten kann. Denn wir überqueren den Parkplatz der Gaststätte und schlagen dann einen kleinen Fußweg ein. An einer Gabelung halten wir uns (mit Wagen) rechts und gehen nun kurz sehr steil erst über eine Wiese, dann über losen Schotter im Wald bis zum Aussichtspunkt.
Es sind aber wirklich nur wenige Meter auf diesem schlechten, steilen Weg zu überwinden.
Oben angekommen lohnt es sich sicher, auch noch den Aussichtsturm zu erklimmen. Von hier genießt man einen tollen Blick über den Ebersberger Forst in die eine und bei guter Sicht ein schönes Alpenpanorama in die andere Richtung.
Sowohl meine Begleitung als auch ich mussten jedoch an dieser Stelle auf den Aussichtsturm verzichten, da wir die Wagen noch etwas in Bewegung halten wollten, um kurz darauf möglichst mit schlafenden Babys in Ruhe essen zu können. Daher gibt es leider kein Bild der Aussicht von ganz oben.
Wir folgten also bald dem Ruf des Kaiserschmarrens und ließen ihn uns auf der Terrasse bei tollem Ausblick schmecken. Das Restaurant bietet außerdem einen schönen Wickelraum sowie einen Spielplatz für ältere Kinder.
Zurück geht es dann zunächst auf dem Aufstiegsweg, bis wir wieder die ersten Häuser von Ebersberg erreichen. Dort biegen wir rechts in die Straße Am Priel ein, die uns direkt wieder aus der Stadt heraus und über herrliche Wiesen führt. Immer wieder bietet sich uns auch ein Blick auf die Berge, die an diesem Tag aber leider kaum im Dunst zu erkennen waren.
Wir folgen der Straße immer weiter, bis wir eine Kreuzung erreichen. Hier schlagen wir den Weg schräg geradeaus ein, der uns durch eine weitere Allee führt. So wenig Glück wir mit dem Panorama an diesem Tag hatten, desto mehr Glück hatten wir mit der Blütenpracht an dieser Stelle. Die knorrigen Apfelbäume rechts und links des Weges standen in voller Blüte!
Wir gehen die Apfelbaumallee bis zum Ende. Hier müssen wir uns nun entscheiden: wollen wir in circa 15 Minuten zurück am Auto sein oder die Tour noch um etwa eine Dreiviertelstunde verlängern.
Wer die kurze Version geht nun direkt links. Oder etwas schöner: kurz geradeaus und dann links - dieser Weg verläuft näher am Wasser. Beide Wege führen zurück zur Kreuzung, an dir wir vorhin auf den kleinen Schotterweg zur Weiherkette abgebogen sind. Ab dort geht es auf dem Hinweg zurück zum Auto.
Variante 2: Wanderung zur Ebersberger Alm mit Kinderwagen und um den Egglburger See
Länge: 9,8 km
Dauer: 2:30 h
Höhenmeter: 110 hm
Der erste Teil der Tour entspricht der kurzen Variante. Erst am Ende der schönen Apfelbaumallee gehen wir für eine zusätzliche Umrundung des Egglburger Sees nun nach rechts. Der Weg führt parallel zum Ufer an einer alten Baumreihe entlang und ist wirklich idyllisch, leider aber auch etwas holprig.
An der Nordspitze des Sees angekommen biegen wir bei der ersten Gelegenheit nach links in den Wald hinein ab. Der Weg führt uns nun noch etwas holpriger nach unten Richtung Ufer. Er knickt noch einmal nach rechts und dann wieder nach links ab. Eine weitere Abzweigung nach links ignorieren wir. Der Pfad führt kurze Zeit später wieder auf unseren. Dann vollzieht unser Weg einen Bogen nach rechts und führt nach oben hin weg vom See. Nach wenigen Metern erreichen wir eine Kreuzung und gehen hier nun wieder nach links zum See zurück. Nun wird auch der Weg wieder besser und besser und wir lassen den Wald hinter uns. Wieder bietet sich uns ein traumhafter Blick über den Egglburger See.
Schon bald wandern wir auch wieder auf Asphalt vorbei an ein paar Bauernhäusern und einer hübschen Kapelle auf einem Hügel. Wer mag (und wessen Kind im Wagen noch nicht ungeduldig ist) könnte hier noch einmal einen ganz kurzen Abstecher für eine letzte schöne Aussicht einlegen. Aber auch unser Weg ist weiterhin sehr idyllisch. Am Fuße des Hügels auf dem die Kapelle steht biegen wir nun nach links auf einen schmalen Wiesenpfad ab. Hier wird es noch einmal etwas holprig und nach vielen Regenfällen auch etwas nass.
Es geht kurz bergauf und dann bergab auf Seeniveau. Dann folgen wir dem Wiesenweg immer geradeaus bis er wieder auf einen Schotterweg mündet. Dieser bringt uns zurück zum Gasthaus Zur Gass, wo wir zum Ende der Tour noch einmal einkehren könnten. Dann geht es auf dem Hinweg zurück zum Auto.
Apropos Auto. Wer auf dem Parkplatz außerhalb des Ortes geparkt hat, dem empfehle ich, an der Kapelle weiter geradeaus durch Vorderegglburg zu wandern bis zur Bundesstraße. Dort angekommen gehst du auf dem Radweg nach links zurück zum Parkplatz.
Wegbeschaffenheit: Wanderung zur Ebersberger Alm mit Kinderwagen
Gute Nachrichten: die kurze Version dieser Wanderung verläuft auf guten Wegen, die mit jedem Kinderwagen machbar sind. Die Passage entlang der Ebersberger Weiherkette besteht aus feinem, festen Schotter, über den alle Räder mühelos rollen.
Ansonsten sind wir fast nur auf Asphalt unterwegs. Lediglich der kurze Abschnitt durch die Apfelbaumallee besteht aus etwas gröberen Schotter. Aber auch dieser lässt sich mit einem gut gefederten Wagen überwinden. Der Abstecher hinauf zum Aussichtsturm ist sicher nur für jede, aber da findest du sicher eine Alternative (Baby mit Begleitung unten warten lassen, Trage etc.).
Etwas holpriger geht es dann auf der Verlängerung der Tour um den Egglburger See zu. Der Weg durch den Wald besteht teilweise aus eher losem, runden Kies und ist daher schon recht holprig.
Ruckelig wird es dann auch noch einmal auf dem Wiesenweg.
Mit einem gut gefederten Kinderwagen und einem Baby, das schon eine recht gute Kopfkontrolle besitzt und/oder gut in der Wanne dabei gestützt wird, ist das aber kein Problem. Ich war wie meistens mit unserem Wagen von Tfk unterwegs, eine Freundin begleitete mich mit Baby und einem älteren Modell des Hartan Racer GT. Dieser besitzt zwar keine Luftreifen, dafür aber eine sehr weiche Federung. So schlummerten die Babys in beiden Wagen den Großteil der Tour.
Die richtige Ausrüstung für diese Kinderwagenwanderung
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